Unser Blitz-Interview mit Neuzugang Oskar Emanuel. Der Linkshänder verließ nach fünf Jahren den Ligakonkurrenten HC Elbflorenz Dresden und unterschrieb flussabwärts der Elbe beim DRHV einen Zweijahresvertrag.
Nach dem Karriereende deines älteren Bruders Max bleibt uns nach deiner Verpflichtung auch zukünftig der Name Emanuel erhalten. Was war ausschlaggebend für deinen Wechsel zum Dessau-Roßlauer HV?
Oskar Emanuel: Zum einen die Gespräche mit Trainer Uwe Jungandreas und zum anderen die mit meinem Bruder. Mit Uwe Jungandreas habe ich viel über die spielerische Ausrichtung hier beim DRHV gesprochen. Max hat geschwärmt von der mannschaftlichen Geschlossenheit, die hier herrscht und dem Miteinander im Verein. Der Dessau-Roßlauer HV ist eine große Handballfamilie, alle engagieren sich mit viel Leidenschaft, um den Verein mit Leben zu füllen.
Dein älterer Bruder Max hatte in den letzten Jahren mitgeholfen die Biber wieder in der 2. Handball-Bundesliga zu etablieren. Welche Aufgaben und Ziele hast du dir in den kommenden beiden Jahren gestellt?
Oskar Emanuel: Durch den Wechsel erhoffe ich mir mehr Spielanteile in der 2. HBL und die Möglichkeit, auf diesem Niveau Handball zu spielen. Sportlich möchte ich meinen Teil dazu beitragen, damit die positiven Entwicklungen der letzten Jahre fortgeführt werden und sich der DRHV immer weiter in der Liga etabliert.
In Dresden hast du im rechten Rückraum und auf Rechtsaußen gespielt. Wo spielst du am liebsten und wo siehst du deine Stärken?
Oskar Emanuel: Grundsätzlich ist es mir egal, auf welcher Position ich eingesetzt werde. Ich möchte immer meinen Anteil beitragen, damit wir als Mannschaft möglichst erfolgreich sind. Wenn ich mich entscheiden darf, dann natürlich im rechten Rückraum, weil man dort mehr im Spiel eingebunden ist und mehr Entscheidungen trifft. Meine Stärken sind mit viel Tempo und Leidenschaft zu spielen sowie die Übersicht auf dem Spielfeld zu behalten.
Gemeinsam mit Neuzugang Alexander Mitrović bildest du das neue Duo im rechten Rückraum. Was unterscheidet ihn von dir in Bezug auf eure Spielweise?
Oskar Emanuel: Erst einmal unterscheiden uns 20 cm Körpergröße, durch diese Alexander ganz andere Möglichkeiten hat, sich im Spiel einzubringen. Dazu verfügt er über einen sehr starken Sprungwurf, welcher schwer zu blocken ist. Ich dagegen muss mich anders bewegen, mit noch mehr Tempo im Eins-gegen-eins Lücken schaffen, um dann mit einem Schlag- oder Hüftwurf das Tor zu attackieren.
Als Kinder und Jugendliche hast du mit deinem Bruder unzählige Wurfduelle in eurem Garten ausgefochten. Wie sieht die Bilanz aus?
Oskar Emanuel: Im Garten-Duell liegt Max vermutlich leicht vorne, aber das Thema ist ja noch nicht beendet. Vielleicht ergibt sich mal wieder eine Möglichkeit, bei der wir uns die Bälle „um die Ohren“ werfen.
Du hast bereits ein paar Jahre in der 2. Handball-Bundesliga sammeln können. Was macht diese Liga so interessant?
Oskar Emanuel: Jede Mannschaft, die einen Lauf hat oder gut drauf ist, kann jeden schlagen. Man kann in der 2. Handball-Bundesliga nicht davon ausgehen, dass die Topmannschaften wie in der HBL ihre Heimspiele gewinnen werden. Das ist hier nicht so. Wir haben das letzte Saison in Dresden erlebt. Da gewinnst du beim Spitzenreiter HBW Balingen-Weilstetten und nur eine Woche später werden die Punkte beim Tabellenschlusslicht in Würzburg gelassen. Aus diesem Grund gilt es, sich jede Woche mit voller Konzentration auf den nächsten Gegner vorzubereiten und körperlich fit zu sein, um möglichst viele Spiele zu gewinnen.
Du hast in Dresden neben dem Handball Verkehrsingenieurwesen studiert und schreibst demnächst an deiner Diplomarbeit. Was hat dich bewogen sich mit dem Thema Verkehrsplanung zu beschäftigen?
Oskar Emanuel: Grundsätzlich finde ich es interessant, sich mit dem komplexen System Verkehr zu beschäftigen. Es ist spannend, die bestehenden Systeme besser zu machen, ohne dabei den Gesamtüberblick zu verlieren.